Jeder Winter hinterlässt auf Rasensportplätzen seine Spuren. Neben abgestorbenen und fleckigen Bereichen sind Spuren von Schädlingen wie der Wühlmaus oder aber auch durch Frost angehobene Teile der Grasnarbe ein Problem. Diese Winterschäden sollten im Frühjahr rechtzeitig und fachmännisch behoben werden.
Frisches Grün, perfekt zu bespielen, sauber und gesund: Naturrasen eben
Fußball und Naturrasen gehören einfach zusammen - kein anderer Belag wird von Spielern mehr bevorzugt als der Naturrasen. Sattes Grün, perfekte Spieleigenschaften und es fühlt sich einfach richtig an, Fußball auf Rasen zu spielen. Kein anderer Sportbelag kann das, was der Rasen kann: er wächst nach. Das Original überzeugt eben alle. Damit der Ball und alles drum herum nach dem Winter aber wirklich wieder rund läuft, werden zwei Dinge benötigt: geeignete Wachstumsbedingungen und richtige Rasenpflege.
Bild: Gesunden Naturrasen erkennt man auf einen Blick
Grundpflege: mähen, beregnen und düngen
Ohne fachgerechte Grundpflege kann der Rasen nicht liefern, was er zu bieten hat. Das Ganze ist aber denkbar einfach: mähen, beregnen, düngen. Diese drei Arbeitsschritte sind Voraussetzung für den perfekten Sportrasen, erst dadurch werden einzelne Gräser zur strapazierfähigen Rasenfläche.
In der Rasenpflege wird der Grundstein für ein erfolgreiches Jahr bereits im Herbst des Vorjahres gelegt. Nur ein gut gepflegter Rasen kommt auch gut durch den Winter. Entscheidend kann dabei schon die Herbstdüngung sein.
Nach dem Winter: steigende Temperaturen und mehr Tageslicht geben Wachstumsimpulse
Die Temperaturen geben das Startsignal für die neue Wachstumsperiode. Bei ausreichender Bodentemperatur setzt zunächst das Wurzelwachstum ein, dann folgt das Sprosswachstum - die Blätter beginnen zu wachsen und müssen bald geschnitten werden. Im Frühjahr sind folgende Maßnahmen wichtig:
1. Erster Rasenschnitt
Sobald die Aufwuchshöhe erreicht ist sollte der erste Rasenschnitt erfolgen. Und die liegt bei Sportrasen etwa bei 60 mm, damit nach dem Schnitt rund 40 mm Blatt übrig bleibt und so nur max. 1/3 des Aufwuchses entfernt wird (Drittel-Regel). Sobald der Rasen voll im Wachstum ist und die Tage wieder mehr Sonnenlicht spenden, kann von 50 auf 35 mm oder von 45 auf 30 mm gemäht werden, aber nicht kürzer! Es sollte dabei immer die sogenannte Drittel-Regel beachtet werden, aus welcher sich die Schnitthäufigkeit ergibt. Zeitpunkt: Ende März/April.
2. Rasenfläche striegeln und düngen
Bild: Striegeln entfernt abgestorbene Pflanzenreste und verbessert die Ebenheit des Spielfelds
Um die ersten Wachstumsimpulse zu unterstützen, wird der Rasen nach dem Winter gestriegelt. Diese Maßnahme entfernt nicht nur abgestorbene Pflanzenreste, sondern zerkleinert auch Bodenaufwürfe wie z.B. Regenwurmkot, wodurch die Ebenheit des Spielfeldes verbessert wird. Das herausgearbeitete Material ist vom Platz zu entfernen. Das gilt ebenfalls für Laub und Äste etc.
Im Anschluss an diese Arbeiten wird der Platz gedüngt. Die Düngung im Frühjahr sollte stickstoffbetont sein (z.B. NPK 24+5+5 oder 20+5+8). Mit dieser ersten Maßnahme liegen Sie immer richtig. Zeitpunkt: ab Ende März bis Mai.
3. Oberfläche bearbeiten
Stark aufgefrorene oder von Regenwürmern stark gelockerte Plätze sollten zusätzlich mit einer Rasenschleppe abgezogen und evtl. durch geeignetes Gerät leicht angedrückt werden. Um die Bodenstruktur nicht zu beschädigen und Verdichtungen in tieferen Bodenhorizonten zu vermeiden, dürfen dabei keine schweren Walzen eingesetzt werden. Zeitpunkt: Ende März/April.
4. Beregnen nach Bedarf
Bild: Beregnungswagen im Einsatz
Das bedeutet, wenn der April schon zu trocken ist, wird auch bereits im April beregnet. Anzeichen für Wassermangel sind z.B. schwaches Wachstum, geringe Wurzelausbildung und im Extremfall ein verwelkter Rasen. Sobald Sie Trittspuren im Rasen länger als einige Minuten sehen können, benötigt der Rasen Wasser. Ausreichend versorgte Gräser stellen ihre Blätter nach dem Begehen innerhalbe einiger Sekunden wieder auf. Bleibt der Rasen blattgedrückt am Boden zurück, sollten Sie mit der Beregnung starten. Zeitpunkt: nach Bedarf.
5. Schäden rasch ausbessern
Sobald Schäden auftreten, sollten sie behoben werden. Der Klassiker sind ausgespielte, kaputte Torräume. Solche Bereiche können regelmäßig nachgesät werden, so dass der Rasen hier über ein zusätzliches Regenerationspotential verfügt. Heraus getretener Rasen kann nach dem Spiel oder dem Training wieder in die Schadstelle gelegt und gewässert werden - oft verwachsen sich solche Schäden wieder. Ist diese Variante nicht möglich, füllen Sie Schadstellen, Vertiefungen usw. mit einem Sand-Boden-Gemisch oder Rasentragschichtsubstrat auf und säen Sie den Bereich der Schadstelle nach. Wenn Nachsaaten keinen Erfolg bringen, weil die Zeit zu knapp ist, kann Fertigrasen eingesetzt werden. Zeitpunkt: nach Bedarf.
6. Rasenregeneration für die Spielpause einplanen
Um die Narbendichte und die Ebenheit zu verbessern, sind bestimmte Regenerationsmaßnahmen in der Sommerpause die beste Lösung. Durch diese Arbeiten erhalten Sie die Qualität Ihres Platzes und verhindern größere Sanierungsmaßnahmen. Im Rahmen dieser Arbeiten wird Ihr Platz von uns individuell auf Ihren Bedarf, den Aufbau und den Standort abgestimmt überarbeitet. Dabei wird z.B. auch die Ebenheit und Wasserdurchlässigkeit verbessert, was später im Herbst noch dafür sorgt, dass der Platz gut bespielt werden kann. Der Platz wird belüftet und ggf. nachgesät, damit sich belastbare Sportgräser etablieren und der Rasenplatz insgesamt widerstandsfähiger wird. Zeitpunkt der Ausführung üblicherweise ab Mitte/Ende Mai bis August.
7. pH-Wert regulieren, wenn nötig
Dazu wird der pH-Wert anhand einer Bodenprobe ermittelt. Liegt der pH-Wert sandiger Böden und Rasentragschichten unter 5,5, sollte er durch das Ausbringen von Kalk im Frühjahr angehoben werden. Bei bodennaher Bauweise gilt dies bei pH-Werten unter 6,0. Diese Maßnahme sollte mindestens 2 Wochen vor der Düngung ausgeführt werden. Da das Anheben des pH-Wertes selten notwendig ist, klären Sie Details dazu mit Ihrem Fachberater ab. Auch eine gezielte Absenkung des pH-Wertes ist möglich. Zeitpunkt: Oktober/November oder März.
Fazit
Im Frühjahr kann das Wachstum der Gräser leicht unterstützt werden. Werden bestimmte Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt korrekt ausgeführt, steigen Qualität, Belastbarkeit und Lebensdauer Ihres Rasenspielfeldes. Oftmals wird das Potential eines Naturrasens in der Praxis gar nicht ausgeschöpft. Der richtige Mix aus fachgerechter Grundpflege, verantwortungsvoller Nutzung und cleverer Unterstützung durch Erhaltungs- und Regenerationsmaßnahmen ist das Erfolgsrezept in der Sportrasenpflege. Unsere Frühjahrsangebote auf sind die perfekte und günstige Ergänzung für Ihr Frühjahrsprojekt.